Pressemitteilung - BAG ASD beruft Expert*innenrat, am 21.11.2024 in Berlin, ein und diskutiert Meilensteine für die inklusive Kinder- und Jugendhilfe

Für den Expert*innenrat konnten Vertretungen aus Wissenschaft, Praxis, Politik sowie Selbstvertretungsorganisationen gewonnen werden. Gemeinsam gilt es Meilensteine zur Umsetzung zu diskutieren. Finanzielle Unterstützung für dieses Projekt kommt von der Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Bereits Ende 2023 wurde in einem Positionspapier und einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Familienministerin Lisa Paus auf die prekäre Lage in der Kinder- und Jugendhilfe und fehlende Unterstützungsangebote für Familien, Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht. 

Im April 2024 wurde gemeinsam mit SOS-Kinderdorfe.V. ein Nationaler Kinderschutzgipfel abgehalten, um insbesondere die politischen Vertreter*innen aufzufordern, nicht mehr länger weg zu sehen. Die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorfe.V. Prof.in Dr. Sabina Schutter verwies beim Kinderschutzgipfel auf die fehlende Lobby der Kinder und Jugendlichen in Politik und Gesellschaft und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit einer solchen lnteressensvertretung angesichts der aktuellen Lage. Sie forderte: ,,Der Kinderschutz muss Chefsache werden!" 

Die Vorsitzende der BAG ASD Kerstin Kubisch-Piesk schloss an und betonte: „Wir betrachten mit großer Sorge und zunehmender Verzweiflung die Verschlechterung der Situation der Familien, Kinder und Jugendlichen, die Situation in den Allgemeinen Sozialen Diensten, den Wohngruppen, den Krisen- und Schutzstellen und den ambulanten Hilfen zur Erziehung. Das System der Kinder- und Jugendhilfe als wichtige Infrastruktur ist in Gefahr. Es kann seinen gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen. Wir sehen Gerechtigkeit und Lebenschancen von jungen Menschen nachhaltig gefährdet." 

Das Engagement beginnt politische Aufmerksamkeit zu erlangen, im Nachgang zum Kinderschutzgipfel war Staatssekretärin Ekin Deligöz aus dem Bundesfamilienministerium „vor Ort" in der Praxis, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Nun folgt die Projektförderung. Die Situation in der Kinder- und Jugendhilfe spitzt sich weiter zu, der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist in Gefahr. Immer mehr Kinder, Jugendliche und Familien erhalten nicht mehr die erforderliche Hilfe, weil Stellen in den Jugendämtern nicht besetzt sind, die Gewinnung kompetenter Fachkräfte für das umfangreiche Aufgabenfeld immer schwieriger wird. 

Hinzu kommt, dass Wohngruppen schließen und Betreuungsplätze abgebaut werden müssen. Wenn Erziehungshilfen für Kinder und Jugendliche nicht mehr in der notwendigen Quantität und Qualität erbracht werden können, hat dies folgenschwere Konsequenzen. Die Herausforderungen, die an eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe gestellt werden, nämlich Schutz und Teilhabe für Alle jungen Menschen zu gewährleisten, ist unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen kaum leistbar. Insbesondere vulnerable junge Menschen drohen verloren zu gehen. 

Der Begriff Systemversagen steht im Raum. 

Der Aktionsplan greift den Ist-Zustand auf, neben einigen Sofortmaßnahmen, die insbesondere auf die Beseitigung des Fachkräftemangels in den Jugendämtern und die Entlastung der dort tätigen Fachkräfte zielen, geht es um die Entwicklung von Meilensteinen zur Umsetzung der Forderungen aus dem Nationalen Kinderschutzgipfel (s. Anlage) in enger Zusammenarbeit mit den Bundesministerien, den Bundesländern, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen und mit der Zivilgesellschaft in Deutschland. Dabei soll der Dialog mit jungen Menschen und Familien geführt werden. 

Im Anschluss an die Veranstaltung stehen die Expert*innen und die BAG ASD für ein Pressegespräch zur Verfügung 

Wann? Donnerstag, den 21.11.2024 um 18:00 Uhr 

Wo? Vienna House Andel's Berlin, Raum Jade 2, Landsberger Allee 106, 10369 Berlin Lichtenberg 

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